Das Spülen, das Spülventil und der Durchflussbegrenzer - Funktion und Nutzen
Jede Osmoseanlage sollte eine Spülfunktion besitzen. In dieser wird der Durchflussbegrenzer umgangen. Wird das Spülventil geöffnet, so fließt fast ausschließlich Abwasser aus der Membran und so gut wie kein Reinwasser. Da Wasser ein immer knapperes Gut wird geht die Entwicklung bei Osmoseanlagen zu immer weniger Abwasser während des Filtrationsvorgangs. Leider lässt sich eine Osmosemembran nicht komplett ohne Abwasser betreiben. Je weniger Abwasser während der Filtration anfällt, desto größer der Verstopfungsgrad der Poren der Membranen. Je länger nun eine Membran mit wenig Abwasser betrieben wird, desto schneller verstopft diese.
Die gute Nachricht ist: Dieser Prozess ist bis zu einem gewissen Grad reversibel. Genau dazu ist der Spülvorgang da. Hier wird die Membran für eine gewisse Zeit ausschließlich mit vorgefiltertem Wasser gespült. Dadurch werden die Verstopfungen gelöst und die Poren werden wieder freigespült. Das führt zu einer Verbesserung des TDS Wertes der Anlage und eventuell auch wieder zu einer höheren Reinwasserausbeute. Wenn eine Membran längere Zeit nicht gespült wird, so sind die Poren in der Regel bereits so tief verstopft, dass auch ein Spülvorgang nichts mehr bringt und die Membranen müssen getauscht werden.
Wozu ist nun der Durchflussbegrenzer da?
Der Durchflussbegrenzer limitiert Durchfluss des Wassers in das Abwasser. Dadurch baut sich innerhalb der Membran ein Druck auf, der dazu führt, dass Wasser durch die semipermeable Schicht innerhalb der Membran gepresst wird und Reinwasser überhaupt erst entsteht. Eine Osmoseanlage mit möglichst wenig Abwasser zu bauen ist somit ein Kinderspiel. Man macht einfach den Durchflussbegrenzer kleiner. Die Schwierigkeit dabei ist nun sicherzustellen, dass die Membran nicht sofort verstopft. Durch den Einsatz von KI und Big Data ist die Herausforderung der nächsten Jahre den Wasserverbrauch einer Anlage auf ein Optimum zu senken und gleichzeitig die Lebensdauer der Membran zu erhalten. Es gilt, abhängig von der lokalen Wasserqualität beim Kunden ein optimales Verhältnis zwischen Spülzyklen, Durchflussbegrenzer und Spülzeiten zu finden. Dieses wird für jede Anlage, abhängig vom Nutzungsverhalten und der lokalen Wasserqualität unterschiedlich sein. Mit unserer Osmoseanlage Pro Connect sind wir hier den ersten Schritt gegangen. So ist diese Anlage in der Lage über Softwareupdates und Parameter aus der Cloud sich laufend selbst zu optimieren. Damit hat man auch noch viele Jahre später ein Produkt, das auf der Höhe der Zeit ist.
Im Detail haben wir den Prozess in diesem Video erklärt.